4.
Der Glaube nämlich, den die heiligen Patriarchen und Propheten vor der Menschwerdung des Gottessohnes von Gott erhalten, den auch die heiligen Apostel S. 128 vom Herrn selbst, da er im Fleische war, vernommen und, durch das Lehramt des Heiligen Geistes unterwiesen, nicht nur durch ihr Wort gepredigt, sondern auch zur heilsamen Belehrung der Nachwelt ihren Schriften einverleibt und hinterlassen haben, verkündet den einen Gott als Dreifaltigkeit, als Vater, Sohn und Heiligen Geist, Aber es wäre keine wahre Dreifaltigkeit, wenn ein und dieselbe Person Vater und Sohn und Heiliger Geist genannt würde. Denn wenn, so wie die Natur des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes eine ist, auch eine Person wäre, dann wäre überhaupt keine Berechtigung vorhanden, in Wahrheit von einer Dreifaltigkeit zu sprechen. Hingegen wäre es zwar eine wahre Dreifaltigkeit, aber der eine Gott wäre nicht die Dreifaltigkeit selbst, wenn, so wie der Vater und der Sohn und der Heilige Geist durch die Eigentümlichkeit der Personen voneinander unterschieden sind, sie auch durch den Unterschied der Naturen getrennt wären. Sondern weil sich aus der Natur des einen, wahren und dreifaltigen Gottes die Wahrheit ergibt, daß er nicht nur ein Gott, sondern auch der dreifaltige Gott ist; deshalb ist der wahre Gott dreifach in den Personen und einfach in einer Natur, Durch diese Einheit der Natur ist der ganze Vater in dem Sohn und dem Heiligen Geist und der ganze Sohn in dem Vater und dem Heiligen Geist und der ganze Heilige Geist in dem Vater und Sohn. Keiner von diesen ist außerhalb eines von ihnen, weil keiner dem andern an Ewigkeit vorangeht oder ihn an Größe übertrifft oder an Macht überragt. Denn da der Vater, soweit die Einheit der göttlichen Natur in Frage steht, weder früher noch größer ist als der Sohn und der Heilige Geist, kann natürlicherweise auch die Ewigkeit und Unendlichkeit des Sohnes als früher oder großer der Ewigkeit und Unendlichkeit des Heiligen Geistes nicht vorangehen oder sie übertreffen, So wie also der Sohn nicht später oder geringer ist als der Vater, ist auch der Heilige Geist nicht später oder geringer als der Sohn. S. 129 Denn von Ewigkeit her, ohne Anfang, ist der Sohn gezeugt von der Natur des Vaters; und von Ewigkeit her, ohne Anfang, geht der Heilige Geist aus der Natur des Vaters und des Sohnes hervor. Daher also glauben und behaupten wir mit Recht, daß die drei Personen ein Gott sind, weil die Ewigkeit, die Unendlichkeit und die Göttlichkeit der drei Personen von Natur aus völlig eins ist,
