5.
Jetzt hält man mir auf den Schulen ein Spiel von der Empfahung des Sacraments unter beyderley Gestalt, und von andern treflichen Dingen. Hier muß ich mich vorsehen, daß ich diese meine Cratippischen Lehrer nicht vergebens höre. Es hat ein Bruder von Cremona in Italien geschrieben: Wiederruf Martin Luthers an den heiligen Römischen Stuhl, das ist, darinnen nicht ich (wie seine Wort lauten,) sondern darinnen er mich wiederruffet. Denn also fahen jetzund an die Italiäner Latein zu reden. Es hat auch wider mich geschrieben von der Empfahung des Sacraments unter beyderley Gestalt ein anderer deutscher Bruder von Leipzig, der Lesmeister (der dir bekannt,) des ganzen biblischen Canons, der auch (als ich höre,) noch grössere und Wunder wunderbarliche Dinge thun wird. Der Italiäner hat weislich seinen Namen verschwiegen, daß es ihm vielleicht nicht ginge als Cajetano und Sylvestro. Dargegen hat der Leipziger (wie es dann einem tapffern und muthigen Deutschen anständig,) mit vielen Titels Versen seinen Namen, sein Leben, seine Heiligkeit, Kunst, Amt, berühmten Namen, Ehre, und schier auch seine Holzschuhe gepriesen. Hier werde ich sonder Zweifel nicht geringe Dinge lernen. Denn es dem Sohne Gottes selbst zugeschrieben und dediciret. Also geheim seyn diese Heiligen mit Christo, der jetzo im Himmel regieret. Darnach bedünkt mich, daß drey Elstern hie reden; eine gut, Lateinisch; die andere besser, Griechisch; die dritte zum besten, Ebräisch. Was meynest du, mein Hermanne, daß ich anders thun solle, als daß ich die Ohren spitze? Die Sache wird zu Leipzig gehandelt durch die Observanzer des H. Creutzes.