2. Von dem Mangel an Gottesfurcht.
Gefahren und traurige Folgen desselben.
Wer die Gottesfurcht nicht in sich hat, kann durch die Angriffe des Teufels leicht gefangen werden. Wer die Furcht Gottes nicht bei sich hat, ist leichtfertig, gleichgiltig, schläft sorglos dahin, verfährt nachlässig bei seinen Arbeiten, wird S. 326 ein Sammelplatz für die sinnlichen Gelüste. An Allem, was immer Vergnügen macht, erfreut er sich; denn er fürchtet sich nicht vor der Erscheinung des Herrn. Er schwelgt in Befriedigung der Leidenschaften, findet nur an Ergötzungen Freude, flieht das Unangenehme, verabscheut die Verdemüthigung, liebt den Hochmuth. Endlich aber kommt sein Herr und findet ihn mit Dingen beschäftigt, woran er kein Wohlgefallen hat, wird ihn absondern von den Guten1 und der ewigen Finsterniß überliefern. Wer soll aber einen Solchen nicht bejammern?
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Mt 24,15; Lk 12,46. ↩
