3.
S. 315 Alle also, welche mit uns Frieden haben wollen, und zumal jene, welche in der alten Stadt, oder in der alten Kirche1 ihren Gottesdienst halten, und die arianische Sekte verlassen, rufet zu euch, nehmet sie wie Väter ihre Kinder auf, behandelt sie, wie ihre Lehrer und Beschützer sie behandeln müssen, vereiniget sie mit unserm lieben Paulinus und seinen Getreuen, und fordert nichts weiter von ihnen, als daß sie die arianische Ketzerei verfluchen, und den Glauben bekennen, den die heiligen Väter zu Nicäa bekannt haben, und daß sie auch diejenigen verfluchen, welche behaupten, der heilige Geist sey ein Geschöpf, und von der Wesenheit Christi getrennt. Denn darin besteht das wahre Abgehen von der verabscheuungswürdigen Ketzerei der Arianer, daß man die heilige Dreieinigkeit nicht theilt, und nicht sagt, Etwas von ihr sey ein Geschöpf. Denn diejenigen, welche zwar dem Scheine nach den nicäischen Glauben bekennen, dessenungeachtet aber sich erfrechen, wider den heiligen Geist zu lästern, thun nichts weiter, als daß sie die arianische Ketzerei zwar mit den Worten verläugnen, in dem Herzen aber dieselbe beibehalten. Mit dem Fluche soll S. 316 ferner von Allen auch die Gottlosigkeit des Sabellius und des Paulus von Samosate, der Unsinn des Valentinus, und des Basilides, so wie der Wahnsinn der Manichäer belegt werden. Denn wenn dieses so geschieht, so wird überall von Allen aller böse Verdacht entfernt werden, und nur der Glaube der katholischen Kirche als der Reine sich zeigen.
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Libanius bemerkt in seinem Antiochicon, Antiochia sey in zwei Städte getheilt gewesen, nämlich in das alte längs des Orontes, und in das neue, welches auf einer Insel des Orontes lag, eine runde Gestalt hatte, und durch fünf Brücken mit dem alten verbunden war. In dem alten stand die von den Aposteln gegründete Kirche, welche deßhalb Theodoretus die Apostolische, das Chronicon von Alexandrien aber die alte (palaian) nennt. Daher ist es zweifelhaft, ob Athanasius hier die Stadt oder die Kirche meint. Uebrigens ist gewiß, daß Meletius in der alten Stadt die kirchlichen Versammlungen hielt, und zwar in der besagten Kirche, und daß Paulinus nur eine sehr kleine Kirche in der Neustadt hatte, welche der damalige Bischof der Arianer Euzojus aus Hochachtung für den Paulinus diesem und dessen Anhängern überlassen hatte. Sieh Sokrates lib. 3, cap. 9. ↩
