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Enchiridion oder Buch vom Glauben, von der Hoffnung und von der Liebe (BKV)
4.
Du willst nämlich, wie du mir schreibst, ich solle für dich ein Buch verfassen, das dir, wie man so sagt, als Handbuch dienen und als solches nicht aus der Hand kommen soll. Dieses Buch soll alle gewünschten Antworten enthalten, beispielsweise, wonach man vor allem streben und wovor man wegen der verschiedenen Irrlehren hauptsächlich fliehen müsse, inwieweit die Vernunft der Religion zu Hilfe kommt, oder wieweit es gegen die Vernunft verstoße, wenn einer bloß einen Glauben (ohne Vernunftüberzeugung) habe, worauf es in erster Linie und worauf es letzten Endes ankomme, was das Wesentliche des ganzen (christlichen) Lehrgebäudes sei und schließlich, worin die sichere und recht eigentliche Grundlage des katholischen Glaubens bestehe. Über all diese deine Fragepunkte wirst du ganz sicheren Bescheid wissen, sobald du dir einmal darüber klar wirst, was Gegenstand unseres Glaubens, unserer Hoffnung und unserer Liebe sein muß. Denn das ist die hauptsächliche, ja einzige Richtschnur unseres religiösen Lebens. Wer sich damit in Widerspruch setzt, der steht Christus entweder gänzlich fremd gegenüber oder ist wenigstens ein Irrgläubiger. Soweit diese Wahrheiten entweder aus unserer körperlichen Sinneswahrnehmung oder aus der Erkenntniskraft unseres Geistes stammen, muß man sie mit Vernunftgründen verteidigen. Was wir aber weder dank der Sinne unseres Körpers wissen, noch auch kraft unseres Verstandes begreifen könnten oder begreifen können, das müssen wir fest und unbezweifelt glauben auf das Zeugnis derer hin, von denen die mit Recht göttlich genannte (Heilige) Schrift verfaßt worden ist und denen es durch Gottes S. 394 Beistand gegeben war, jene Dinge entweder mit den Augen des Leibes oder des Geistes zu schauen oder auch vorherzusehen.
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The Enchiridion
Chapter 4.--The Questions Propounded by Laurentius.
You are anxious, you say, that I should write a sort of handbook for you, which you might always keep beside you, containing answers to the questions you put, viz.: what ought to be man's chief end in life; what he ought, in view of the various heresies, chiefly to avoid; to what extent religion is supported by reason; what there is in reason that lends no support to faith, when faith stands alone; what is the starting-point, what the goal, of religion; what is the sum of the whole body of doctrine; what is the sure and proper foundation of the catholic faith. Now, undoubtedly, you will know the answers to all these questions, if you know thoroughly the proper objects of faith, hope, and love. For these must be the chief, nay, the exclusive objects of pursuit in religion. He who speaks against these is either a total stranger to the name of Christ, or is a heretic. These are to be defended by reason, which must have its starting-point either in the bodily senses or in the intuitions of the mind. And what we have neither had experience of through our bodily senses, nor have been able to reach through the intellect, must undoubtedly be believed on the testimony of those witnesses by whom the Scriptures, justly called divine, were written; and who by divine assistance were enabled, either through bodily sense or intellectual perception, to see or to foresee the things in question.