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Über die Geduld (BKV)
1. Der Verfasser bekennt seinen Mangel an Geduld und seine Unwürdigkeit, über diese Tugend zu schreiben. Lob derselben.
S. 35Ich muss vor Gott dem Herrn bekennen, dass ich recht verwegen, wo nicht anmaßlich handle, wenn ich mich erkühne über die Geduld zu schreiben, die zu üben ich als ein Mensch ohne jede gute Eigenschaft außerstande bin; denn bei denen, welche den Beweis und die Vertretung irgend einer Sache unternehmen, sollte man zuvor etwas von der Ausübung derselben bemerken und beharrlichen Ermahnungen durch das Beispiel des eigenen Wandels die rechte Richtung geben, damit nicht die Worte ob des Mangels an Taten schamrot werden. O dass doch die Schamröte Heilung brächte, dass die Beschämung, nicht getan zu haben, was wir ändern raten wollen zu tun, uns eine Lehre würde! Freilich ist die Größe einiger Tugenden, wie umgekehrt auch die Größe einiger Fehler, erdrückend, so dass die Gnade der göttlichen Eingebung allein es ist, die bewirkt, dass man dieselben fasst und übt. Denn, was im höchsten Sinne gut ist, das steht im höchsten Sinne bei Gott, und kein anderer teilt es aus, als wer es besitzt, und zwar wem er will. Daher wird es eine Art Trost sein, über das zu disputieren, was zu genießen uns nicht gegeben ist, etwa wie die Kranken, solange sie der Gesundheit entbehren, nicht aufhören können, von deren Vorteilen zu reden. Und so muss ich Beklagenswerter, der ich beständig an der Fieberhitze der Ungeduld krank liege, nach der Gesundheit, die in der Geduld besteht, seufzen, darum bitten und darüber reden, indem ich mich erinnere und mir bei der Betrachtung meiner Schwäche überlege, dass gute Gesundheit im Glauben und rechtes Wohlbefinden in der Zucht des Herrn so leicht nicht erlangt wird, wenn nicht die Geduld hilfreich dazu beiträgt.
Die Geduld ist so sehr über die Werke Gottes gesetzt, dass niemand eine Vorschrift zu erfüllen, niemand ein Gott wohlgefälliges Werk zu verrichten imstande S. 36ist; der der Geduld entbehrt. Ihre Vortrefflichkeit erkennen auch die, welche ihrer entbehren, durch das ehrende Prädikat: „die höchste Tugend“ an. Die Philosophen, von welchen man glaubt, dass sie der Weisheit leben, machen ihr diese Einräumung, so dass sie, bei all ihrer sonstigen Uneinigkeit infolge der Sympathien für die verschiedenen Schulen und die entgegengesetzten Meinungen, dennoch alle miteinander allein der Geduld eingedenk diesen einen Gegenstand ihrer Studien als ein friedliches Gebiet ansehen. In ihr treffen sie zusammen, in ihr schließen sie Frieden, ihrer befleißen sie sich einmütig bei ihrem affektierten Tugendstreben, mit der Geduld tragen sie ihre Weisheit vollständig zur Schau. Es ist eine große Empfehlung für diese Tugend, sogar die eiteln Beschäftigungen der Welt zu ihrem Lobe und Ruhme in Bewegung zu setzen. Oder ist es vielleicht ein Schimpf, wenn etwas Göttliches sich mit den Künsten dieser Welt abgibt? Mögen sie zusehen, da sie sich bald ihrer Weisheit, die mit der Welt zerstört und zu Schanden wird, werden schämen müssen.
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Of Patience
Chapter I.--Of Patience Generally; And Tertullian's Own Unworthiness to Treat of It.
I fully confess unto the Lord God that it has been rash enough, if not even impudent, in me to have dared compose a treatise on Patience, for practising which I am all unfit, being a man of no goodness; 1 whereas it were becoming that such as have addressed themselves to the demonstration and commendation of some particular thing, should themselves first be conspicuous in the practice of that thing, and should regulate the constancy of their commonishing by the authority of their personal conduct, for fear their words blush at the deficiency of their deeds. And would that this "blushing" would bring a remedy, so that shame for not exhibiting that which we go to suggest to others should prove a tutorship into exhibiting it; except that the magnitude of some good things--just as of some ills too--is insupportable, so that only the grace of divine inspiration is effectual for attaining and practising them. For what is most good rests most with God; nor does any other than He who possesses it dispense it, as He deems meet to each. And so to discuss about that which it is not given one to enjoy, will be, as it were, a solace; after the manner of invalids, who since they are without health, know not how to be silent about its blessings. So I, most miserable, ever sick with the heats of impatience, must of necessity sigh after, and invoke, and persistently plead for, that health of patience which I possess not; while I recall to mind, and, in the contemplation of my own weakness, digest, the truth, that the good health of faith, and the soundness of the Lord's discipline, accrue not easily to any unless patience sit by his side. 2 So is patience set over the things of God, that one can obey no precept, fulfil no work well-pleasing to the Lord, if estranged from it. The good of it, even they who live outside it, 3 honour with the name of highest virtue. Philosophers indeed, who are accounted animals of some considerable wisdom, assign it so high a place, that, while they are mutually at discord with the various fancies of their sects and rivalries of their sentiments, yet, having a community of regard for patience alone, to this one of their pursuits they have joined in granting peace: for it they conspire; for it they league; it, in their affectation of 4 virtue, they unanimously pursue; concerning patience they exhibit all their ostentation of wisdom. Grand testimony this is to it, in that it incites even the vain schools of the world 5 unto praise and glory! Or is it rather an injury, in that a thing divine is bandied among worldly sciences? But let them look to that, who shall presently be ashamed of their wisdom, destroyed and disgraced together with the world 6 (it lives in).