4.-5. Gegensätze: Der Unsichtbare sichtbar geworden, der Unbegreifliche gebunden u. s. w.
4. Verherrlichung sei jener Macht, die ihre Größe in sichtbarer Gestalt zeigte und ihr verborgenes Wesen in einem Bilde darstellte! Mit beiden schauten wir sie: mit dem Auge (des Leibes) und mit dem Geiste. Verherrlichung sei jenem Verborgenen (Geheimnißvollen), der sogar durch den Geist unmöglich von Jenen, die ihn erforschen, begriffen S. 15 wird, der aber in seiner Güte durch Menschenhände sich berühren ließ.1 — Jenes unerfaßbare Wesen ward an seinen Händen gebunden und gefesselt, ließ sich seine Füße durchbohren und ward gekreuzigt. Freiwillig gab es sich seinen Häschern hin.
5. Gepriesen sei Er, den der Stand der Vornehmen (die hohe Priesterschaft und die öffentliche Macht) an's Kreuz schlug, weil er es ihm gestattete! Gepriesen sei Er, den auch das Holz getragen, weil er es ihm erlaubte; gepriesen sei Er, den auch das Grab einschloß, weil er selbst sich einschließen ließ! Gepriesen Er, den sein eigner Wille in den Mutterleib und zur Geburt, in den Mutterschooß und zum Wachsen brachte; gepriesen sei Er, dessen verschiedene Zustände uns Menschen das Leben verschafften!
-
Weil der syr. Ausdruck „durch die Hand" gewöhnlich unserm „vermittelst" gleich ist, kann der Sinn auch sein: „vermittelst der Menschheit oder der menschlichen Natur ward er berührbar." ↩
