5.
Und ist es aber nicht der Ruhm des Archelaus, daß er als Grundprinzipien aller Dinge die Wärme und die Kälte aufstellt? Doch mit ihm stimmt wiederum nicht überein der großsprecherische Plato, wenn er sagt, die Prinzipien seien Gott, die Materie und das Abbild. Nun bin ich aber auch überzeugt. Denn wie sollte ich nicht dem Philosophen glauben, der den Wagen des Zeus verfertigt hat1. Hinter ihm steht aber sein Schüler Aristoteles, der eifersüchtig ist auf den Lehrer wegen der Verfertigung des Wagens. Dieser stellt andere Prinzipien auf, das Handeln und das Leiden; und zwar ist das Handeln keiner Entwicklung fähig, das Leidende habe aber vier Eigenschaften: die Trockenheit, die Feuchtigkeit, die Wärme und die Kälte; denn durch den gegenseitigen Ausgleich dieser Dinge entsteht und vergeht alles. Schon hat uns das Auf und Ab in den Lehrsätzen ermüdet; übrigens werde ich bei der Meinung des Aristoteles beharren und keine Argumentation soll mich irre machen.
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Platon, Phaedrus c. 26. ↩
