2. Beweis, daß das von Harris entdeckte Psalmbuch die alten „Oden Salomos“ sind. Die Überlieferung.
S. 2 Der Beweis ist bereits von Harris erschöpfend geliefert worden:
1) Lactantius citiert (Instit. IV, 12, 3): „Solomon in ode undevicesima1 ita dicit: Infirmatus2 est uterus virginis et accepit fetum, et gravata est et facta est in multa miseratione mater virgo. item propheta Esaias, cuius verba sunt haec (Iesaj. 7, 14): Propter hoc dabit deus ipse vobis signum etc.“ [Dazu Epitome 39: „Apud Solomonem ita scriptum est: Infirmatus est uterus virginis et accepit fetum, et gravata est et facta est in multa miseratione mater virgo. aput Esaian sic: Ecce virgo accipiet in uterum etc.“]
Diese Worte finden sich wirklich in der 19. Ode des Syrers (v. 6). Also kannte Lactantius die uns jetzt vorliegende Sammlung, las die Oden in derselben Zählung und betrachtete sie als zu den heiligen Schriften gehörend. Es ist aber auch S. 3 wahrscheinlich, daß er eine lateinische Übersetzung der Oden vor sich hatte, weil er sie als heilige Schrift las und weil er, wo er keine Übersetzung hat, sonst griechisch citiert (s. seine Citate aus den Sibyllen).
2) In der Pistis Sophia3 stehen fünf Oden Salomos. Ich habe über sie im J. 1891 in meiner Monographie über die Pistis Sophia ausführlich gehandelt (Texte u. Unters. Bd. 7, H. 2, S. 35 ― 49) und gezeigt, daß sie dem Verfasser des gnostischen Buchs mit und in dem AT überliefert waren4 und spätestens um die Mitte des 2. Jahrhunderts verfaßt sind, aber auch älter sein können. Im Jahre 1891 haben auch Ryle und James in ihrer Ausgabe der Psalmen Salomos5 diese Oden besprochen. Folgende Tabelle zeigt am einfachsten, daß der Verfasser der Pistis Sophia die Oden Salomos genau wie die kanonischen Psalmen behandelt hat und daß die neu entdeckten Oden Salomos eben die hier citierten sind6.
C. 33: Maria sprach: Deine Lichtkraft hat einst darüber prophezeit durch den Propheten David im 68. Psalm: Folgt Ps. 68,1—36.
C. 36: Petrus sprach zu Jesus: Deine Kraft hat einst durch den Propheten David prophezeit: Folgt Ps. 70, 1 — 13.
C. 38: Martha sprach zu Jesus: Deine in David befindliche Lichtkraft hat einst prophezeit im 69. Psalm: Folgt Ps. 69, 1 — 5.
C. 40: Johannes sprach: In betreff dieser Reue hat einst deine in David befindliche Lichtkraft im 101. Psalm prophezeit: Folgt Ps. 101, 1—21.
C. 43: Philippus sprach zu Jesus: In betreff ihrer Reue hat S. 4 einst deine Kraft durch David prophezeit, indem sie im 87. Psalm sagte: Folgt 87, 2—18.
C. 45: Andreas sprach: In betreff der Auflösung der sechsten Reue der Pistis Sophia hat deine Lichtkraft einst durch David im 129. Psalm prophezeit: Folgt Ps. 129, 1—8.
[C. 45: Maria sprach: In betreff dieses Worts nun hat deine Lichtkraft, einst durch David prophezeit, indem sie im 81. Psalm sagte: Folgt Ps. 81, 1].
C. 46: Thomas sprach: In betreff der Auflösung der siebenten Reue der Pistis Sophia hat deine Lichtkraft durch den Propheten David prophezeit, indem sie also sprach im 24. Psalm: Folgt Ps. 24, 1—22.
C. 49: Matthäus sprach: Über die rechte Reue hat einst deine Kraft durch David im 30. Psalm prophezeit: Folgt Ps. 30, 1—18.
C. 51: Jacobus sprach: In betreff dessen hat deine Kraft einst durch David im 34. Psalm prophezeit, indem er also in betreff der neunten Reue der Pistis Sophia sprach: Folgt Ps. 34, 1—28.
C. 53: Petrus sprach: In betreff dessen hat deine Lichtkraft einst durch David prophezeit, indem sie im 119. Psalm sprach: Folgt Ps. 119, 1―7.
C. 54: Salome sprach: In betreff der Auflösung der elften Reue hat einst deine Lichtkraft durch David prophezeit, indem sie im 51. Psalm sprach: Folgt Ps. 51, 1—9.
C. 56: Andreas sprach: In betreff der zwölften Reue der Pistis Sophia hat einst deine Lichtkraft durch David prophezeit und im 108. Psalm gesprochen. Folgt Ps. 108, 1—27.
C. 57: Martha sprach: In betreff dessen (der dreizehnten Reue) hat einst deine Kraft durch David im 50. Psalm prophezeit: Folgt Ps. 50, 1—4.
C. 58: Salome sprach: Meine Kraft zwingt mich, die Auflösung der Worte der Pistis Sophia zu sagen. Deine Kraft hat einst durch Salomo prophezeit: Folgt eine Ode = Ode Salom. Syr. 5, 1—9.
C. 59: Maria, die Mutter Jesu, sprach: Deine Lichtkraft hat einst in betreff dieser Worte durch Salomo in der 19. Ode (ᾠδή) prophezeit: Folgt eine Ode, die im Syrer fehlt.
[C. 60: Maria sprach: In betreff der Auflösung dieses Wortes S. 5 hat deine Lichtkraft einst durch David im 84. Psalm prophezeit: Folgt Ps. 84, 10. 11].
C. 65: Petrus sprach: Was die Auflösung der Worte betrifft, die du gesagt hast, so hat darüber deine Lichtkraft einst durch Salomo in seinen Oden (ᾠδαί) prophezeit: Folgt eine Ode = Ode Salom. Syr. 6, 7—17.
C. 67: Jacobus sprach: Was die Auflösung nun der Worte anbetrifft, die du gesagt hast, so hat darüber einst deine Lichtkraft durch David im 90. Psalm prophezeit: Folgt Ps. 90, 1—16.
C. 69: Thomas sprach: Was den Hymnus betrifft, den die Pistis Sophia gesagt hat . . ., so hat darüber deine Lichtkraft einst durch Salomo, dem Sohn Davids, in seinen Oden (ᾠδαί) prophezeit: Folgt eine Ode = Ode Salom. Syr. 25, 1—11 (also vollständig).
C. 71: Matthäus sprach: Was die Erklärung des Hymnus betrifft, den die Pistis Sophia gesagt hat, so hat darüber deine Lichtkraft einst durch die Ode (ὠδή) des Salomo prophezeit: Folgt eine Ode ═ Ode Salom. Syr. 22, 1—12 (also vollständig).
C. 72: Maria sprach: Was die Auflösung der Worte betrifft, die die Pistis Sophia gesagt hat, so hat deine Lichtkraft sie einst durch David prophezeit: Folgt Ps. 29, 1—3.
C. 73: Martha sprach: Deine Kraft hat einst durch David in betreff dieser Worte prophezeit: Folgt Ps. 29, 10. 11.
In dieser Weise folgen noch Ps. 102, 1—5; 39, 1—3; 7, 1—7; 7, 12—17; 106, 1—21.
Von den fünf salomonischen Oden stehen also vier im Syrer; aber auch die fünfte wird dort nicht gefehlt haben. Sie allein ist numeriert (die 19. Ode). Die 19. Ode im Syrer lautet freilich anders. Höchst scharfsinnig aber und gewiß richtig vermutet Harris, der Verfasser der Pistis Sophia (bz. der ihm zur Verfügung stehende Codex) habe die 18 Psalmen Salomos und die Oden Salomos einheitlich durchgezählt — wie ja auch der Syrer sie durchzählt, aber dieser unter Voranstellung der Oden7. Dann ist die 19. Ode ═ die 1. Ode; diese fehlt aber im Syrer, weil die drei ersten Blätter des Codex fehlen (s. o.). Die Pistis S. 6 Sophia bietet also (wenn auch nicht sämtlich vollständig) die Oden 1. 58. 6, 7—17. 22. 25.
Damit ist erwiesen, daß die neuentdeckten Oden Salomos diejenigen sind, die schon dem Verfasser der Pistis Sophia vorgelegen haben und die in der Kirche seiner Provinz neben den Psalmen Salomos zum AT gerechnet wurden9.
3) Im Codex Alexandrinus standen einst nach Ausweis des Index die 18 Psalmen Salomos (nicht auch die Oden), aber ganz am Schluß, so zu sagen unter dem Strich:
Die Oden begegnen uns (I) in der Synopsis Sanctae Scripturae (Pseudo-Athanasius) im 6. Jahrhundert und (II) in der Stichometrie des Nicephorus im Anfang des 9. Jahrh.10
I (Nach den ATlichen Αntilegomenen) σὺν ἐκείνοις δὲ καὶ ταῦτα ἠρίθμηνται· Μακκαβαϊκὰ βιβλία δ’ S. 7 Πτολεμαϊκά Ψαλμοὶ καὶ ᾠδὴ [ᾠδαὶ] Σολομῶντος· Σώσαννα.
ΙΙ (καὶ ὅσαι ἀντιλέγονται καὶ οὐκ ἐκκλησιάξονται τῆς παλαιᾶς αὗταί εἰσιν·) Μακκαβαϊκὰ γ’ στιχ. ‚ζτ’. Σοφία Σολομῶντος στίχ. ‚αρ’. S. 7 Σοφία Ἱησοῦ Σιρὰχ στίχ. ‚βω’. Ψαλμοὶ καὶ ᾠδαὶ Σολομῶντος στιχ’. ‚βρ’. Ἐσθὴρ στιχ. τν’. Ἰουδὶθ στίχ. ‚αψ’. Σώσαννα στίχ. φ’. Τωβὴτ ὁ καὶ Τωβίας στίχ. ψ’.
[Forts. v. S. 7 ] Die Oden, die in beiden Verzeichnissen mit den Psalmen Salomos, denen sie nachfolgen, ein Buch bilden (wie in der Pistis Sophia und im Syrer, aber in letzterem stehen die Oden voran), stehen in der Stichometrie des Nicephorus an etwas günstigerer Stelle als in der „Synopsis“. Daß aber die Oden eben die neuentdeckten syrischen Oden sind, hat Harris (p. 5) mit Hilfe der Stichen gezeigt. Die Psalmen und Oden zusammen haben nach Nicephorus 2100 Stichen; die Psalmen haben (nach den Unterschriften) 950 Stichen11; also bleiben für die Oden 1150 Stichen. Hiernach verhalten sich also die Oden zu den Psalmen wie 23 : 19. In dem Syrer füllten die Oden, als sie vollständig waren, 34 Blätter, die Psalmen aber 27⅓12. Das ist dasselbe Verhältnis; denn 23 : 19 verhält sich in der Tat fast genau so wie 34 : 27⅓. Also ist gewiß: die Oden Salomos, welche in der Stichometrie gemeint sind, waren ebenso umfangreich wie die, welche wir jetzt in syrischer Übersetzung lesen, also waren es dieselben13.
Somit ist dreifach erwiesen, daß die syrischen Oden Salomos das alte Apokryphum dieses Namens sind.
Welch eine kapriciöse Überlieferungsgeschichte bieten doch S. 8 diese Oden wieder dar — in der an Kapricen so reichen Überlieferungsgeschichte der altchristlichen Literatur! Fünfmal, nicht öfter, sind sie bezeugt14: in der Pistis Sophia, bei Lactantius, in der pseudo-athanasianischen Synopse, in der Stichometrie des Nicephorus und in einer syrischen Handschrift des 16. Jahrhunderts! Nach den beiden ersten Zeugen erscheinen sie als ein vollgültiger Bestandteil des ATs in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts — aber wo sind die Kirchen zu suchen, bei denen sie diese Ehre genossen?15 Nach dem ersten Zeugen (der Pistis Sophia) bildeten sie bereits mit den Psalmen Salomos ein Buch, und so bleibt es auch nach dem dritten, vierten und fünften Zeugen16. Nach dem dritten Zeugen (des 6. Jahrhunderts) gehören sie zur minder guten Hälfte der ATlichen Antilegomenen (den Apokrypha). Die Stelle zwischen Makkabäern und Susanna wäre nicht schlecht, stände nicht unmittelbar nach jenen ein Buch Namens „Πτολεμαϊκά“, von welchem man gar nichts weiß17. In welche Kirche die pseudo-athanasianische Synopsis gehört, ist ungewiß. Sie ist eine „gelehrte“ rohe Compilation, in der auch Widersprüche nicht fehlen („der ganze Abschnitt über die Antilegomenen und Apokrypha ist entlehntes Gut“18). S. 9 So läßt sich diesem dritten Zeugen nur entnehmen, daß irgendwo in der morgenländischen Kirche die Psalmen und Oden einmal zum Appendix des AT gehört haben. Der vierte Zeuge weist auf Jerusalem; denn dorthin gehört die Bearbeitung der Stichometrie, wie sie uns vorliegt.19 Die Zusammenstellung mit Weisheit und Sirach schafft drei „Salomo“-Schriften (denn auch Sirach ging unter dieser Flagge) mit Antilegomenen-Charakter gegenüber den drei kanonischen. Da diese Stellung eine verständige ist und auch der fünfte Zeuge auf Syrien-Palästina weist (welche Dignität er den Oden und Psalmen beilegte, wissen wir nicht; aber wenn man sie überhaupt abschrieb, mußten sie Dignität besitzen), so läßt sich immerhin mit einiger Wahrscheinlichkeit sagen, daß die Oden (wie die Psalmen) auf Grund der Überlieferung nach Syrien-Palästina gehören. Dafür sprechen Zeuge 4 und 5; aber auch Zeuge 1 darf dafür geltend gemacht werden. Zeuge 3 widerspricht dem jedenfalls nicht, während Zeuge 2 — der Abendländer — eine Singularität darstellt, wie jene lateinischen Bibelhandschriften, welche den apokryphen Briefwechsel zwischen Paulus und den Korinthern enthalten.
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Harris p. 8 gibt an, daß die Zahl in der Überlieferung zwischen 19 und 20 schwanke und die Worte „in ode undevicesima“ eine uralte Beischrift seien. Allein die Zahl schwankt nicht, wie man sich aus Brandt’s Apparat überzeugen kann, und bisher ist nur eine Handschrift nachgewiesen (Cambridge Ms. Kk. 4. 17), in welcher die Worte fehlen (Cod. H bietet statt „ode“ das Wort „libro“ ohne Zahlenangabe, Cod. P „psalmo“). ↩
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Das Wort (vgl. Rönsch, Itala S. 370 f.) ist, wenn es nicht ein Euphemismus sein soll, falsch, s. unten. ↩
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Ausgabe von Carl Schmidt (Berliner Kirchen-Väter-Ausgabe), 1905. ↩
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Der Verfasser allegorisiert die Oden wie die kanonischen Psalmen. ↩
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Siehe über diese auch Schürer, Gesch. d. jüd. Volkes im Zeitalter Jesu Christi, III4 S. 205 ff. (1909). ↩
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Jedem der folgenden großen Bibelcitate geht ein hymnisches gnostisches Bekenntnis der Pistis Sophia voran, das auf Grund eben dieses Bibelcitates zurecht gemacht ist. Das betreffende Bibelcitat — es wird targumisch erklärt — erscheint dann als die alte Prophezeiung und die Entschleierung des Sinns des Hymnus der Pistis Sophia. — Der Verfasser schätzt die Oden Salomos also ebenso hoch wie die kanonischen Psalmen; also standen sie in seiner Bibel auch mit ihnen zusammen. ↩
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Ursprünglich haben die Psalmen in der Überlieferung vorangestanden, s. unten; die Voranstellung der Oden ist das Spätere. ↩
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Harris hat ermittelt, daß die Pistis Sophia Ode 1 und 5 bei der Erklärung verwechselt hat; daher kommen in der Erklärung auch v. 10 und 11 vor, die im Citat fehlen, s. Harris p. 18—35. 93 f. ↩
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Die Pistis Sophia, obgleich gnostisch, setzt einen ATlichen kirchlichen Kanon voraus und hält sich an ihn. — Erwiesen ist jetzt auch, daß Lactantius und die Pistis-Sophia aus einem und demselben Buch der Oden Salomos geschöpft haben. Ich habe das früher bezweifelt, und dieser Zweifel war fast geboten, so lange man das ganze Buch nicht kannte; denn der Vers, den Lactantius citiert, sticht von den Versen, die die Pistis Sophia citiert, sehr stark ab, und in der 19. Ode, welche sie auch citiert, fehlten sie. Das Rätsel hat sich gelöst: die 19. Ode der Pistis Sophia ist in Wahrheit die erste Ode. Die 19. Ode sticht freilich noch immer von den meisten übrigen sehr ab, aber sie fügt sich doch etwas besser in sie ein, seitdem wir das Ganze und nicht nur fünf Oden kennen. ↩
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In dem „Verzeichnis der 60 Bücher“ stehen nur die Psalmen Salomos (ob die Oden mit darunter zu verstehen sind?). ↩
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Die Überlieferung ist schwankend, obige Zahl ist die wahrscheinlichste. ↩
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Gegen Harris, der die Psalmen auf 30 Blätter berechnet, s. o. ↩
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Von den Oden fehlen uns noch — da die erste in der Pistis Sophia erhalten ist; doch wissen wir nicht, ob sie vollständig ist — die zweite Ode ganz und der Anfang der dritten. Das uns Erhaltene (c. 510 Verse) steht auf 31 Blättern; die drei fehlenden Blätter umfaßten also, wenn auch die erste Seite voll beschrieben war, c. 49 Verse; wenn sie nur halb beschrieben war, c. 45 Verse. Von diesen 49 (45) Versen, sind aber 4 (═ die erste Ode oder ihr Anfang) in der Pistis Sophia uns aufbewahrt. Die noch fehlenden 45 (41) Verse verteilen sich auf die zweite Ode und den Anfang der dritten, bezw. auch auf den Schluß der ersten. ↩
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Harris (p. 80) sucht es wahrscheinlich zu machen, daß Clemens Protrept. 1, 5, 2 (ed. Stählin) auf die verlorene zweite Ode zurückgeht; aber das ist im besten Falle eine bloße Möglichkeit. Ebenso wenig läßt sich erweisen, daß Irenäus die Oden gekannt hat (gegen Harris S. 81 f.); denn Iren. IV, 25: „Non quasi indigens hominis plasmavit Adam“ und „in quantum deus nullius indiget, in tantum homo indiget dei communione“ hat zwar eine starke Berührung mit Ode 4, 9, aber sie reicht doch nicht aus, um auf eine Abhängigkeit zu erkennen. — Weder die „Sapientia Salomonis“ des Muratorischen Fragments noch das gnostische „Psalmbuch“, welches am Schluß desselben genannt ist, läßt sich mit unseren Oden in Beziehung setzen. ↩
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Die Bibel des Lactantius war eine abendländische Bibel mit Maccab., Sapientia und Ecclesiasticus und mit eigentümlichen Zugaben (außer den Oden Salomos eine apokryphe Stelle aus Esra, das Buch Baruch, Doctr. XII app., Praedic. Petri et Pauli und mehrere apokryphe Citate). Die gewöhnliche afrikanische Bibel war sie nicht. Die Bibel der Pistis Sophia gehört wohl nach Ägypten, weist aber letztlich auf Syrien-Palästina zurück, da die Stoffe des Buchs dorthin weisen (s. meine Monographie). ↩
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Aber der fünfte Zeuge (der Syrer) bietet die Oden an erster Stelle. ↩
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Ist der Titel vielleicht verschrieben? ↩
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Zahn, Kanonsgesch. II S. 302 ff. ↩
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Zahn, Kanonsgesch. II S. 295 ff. ↩
